Die Skaáhurii Echoes of Eternity - Kapitel 1

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Emblem des Skaáhurii Imperiums
Emblem des Skaáhurii Imperiums
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"Ich kann nicht glauben, dass wir schon wieder zu General Vox zitiert werden, wir haben ihm doch das blöde Artefakt gebracht. Und diesmal habe ich sogar meinen Bericht pünktlich abgegeben. Ich frage mich, was dem Griesgram wieder nicht passt. M.A.C.I! Kannst du bitte den Aufzug bedienen, die Beschriftungen hier im Nexus-Archiv machen mich schon wieder ganz verrückt", sagte Neya Narmari zu ihren Crewmitgliedern, als sie mit ihnen die Lobby des Nexus-Archivs betrat. Neya war hier keine Unbekannte und so tuschelten bereits einige, warum die Kommandantin der "Avergade" so oft zu Vox, dem Oberbefehlshaber des Kommandos 33, gerufen wurde. Neya selbst ließ das Getuschel der Wachmannschaft im Gegensatz zu einigen anderen Besatzungsmitgliedern kalt.

Neya verzweifelte, wie fast immer, am Bedienfeld des Aufzugs, das drei Knöpfe und ein Ziffernfeld hatte. Tür schließen, Tür öffnen und Start. Über den Knöpfen befand sich ein Eingabebildschirm mit vier Zeilen, in die jeweils vier Ziffern eingegeben werden konnten. Nachdem sie bereits drei ungültige "Stockwerke" eingegeben hatte, ließ sie M.A.C.I, ein synthetisches Wesen, das aussah wie eine aufrecht gehende Echse, ihre Eingaben übernehmen. Ohne zu zögern tippte Sie die Ziffernfolge 4331 5761 1338 0011 in die Eingabemaske und bestätigte mit dem Start-Button. Als sich die Tür schloss, konnte er sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen: "Commander, nach genau 37 Besuchen sind Sie immer noch nicht in der Lage, den Aufzug zu bedienen? Wie bedauerlich."

M.A.C.I erntet nur einen angewiderten Blick, schließlich war Neya daran gewohnt. "Ich hoffe inständig, dass diese blöde Kiste nicht wieder so oft die Richtung wechselt. Ich ..." Sie schaffte es nicht einmal, den Satz zu beenden, als der Aufzug anhielt und sich die Tür öffnete. Vor ihnen lag ein langer Korridor mit nur einer Tür am Ende, es war die Tür zum Büro von General Vox und sowohl Neya als auch ihren vier Besatzungsmitgliedern, Ayuna Kyano, Aricon Tredis, M.A.C.I und Dr. Garo war etwas mulmig zumute, wieder vor dem General stehen zu müssen. Langsam nähern sie sich der Tür und noch bevor Neya anklopfen konnte, öffnete sich diese automatisch und Vox schien ihr direkt durch die Augen in ihre Seele zu blicken, als er sich aus dem Sessel hinter seinem Schreibtisch erhob:

"Commander Narmari, bitte kommen Sie herein. Zuerst möchte ich mich für den ausnahmsweise pünktlichen Bericht bedanken. Wie üblich gibt es jedoch einige Unstimmigkeiten bezüglich des Objekts 33-lum-008. Ich möchte Sie bitten, mir zu erklären, warum Sie keine Informationen über diesen Konzern aufgenommen haben, obwohl die Rafflesia Corporation ein so reges Interesse an diesem Objekt zu haben scheint."

"General, ich hielt es nicht für notwendig, da wir ihnen zuvorkamen und das Objekt bereits sichergestellt haben"

"Bei aller Würde, sie halten es also allen Ernstes nicht für wichtig, zu hinterfragen, weshalb ein Megakonzern aktiv nach einem Objekt sucht, die nach aktuellem Stand der Kenntnis in der Lage ist, organische Materie zu zersetzen? Bringen Sie das umgehend in Erfahrung und prüfen Sie sämtliche Kommunikationskanäle auf Hinweise zu weiteren Objekten dieser Art auf Lumeria!

"Natürlich General"

"Wegtreten... Achja 33-cer-005! Um zu deiner eigenen Unversehrtheit beizutragen, leg doch bitte die Nanozelle zurück in mein Regal!"

Kaum hatte Vox, Ayuna, die Bordtechnikerin der "Avergade" direkt angesprochen, zog diese die besagte Nanozelle aus ihrer Tasche und legte sie wortlos und schelmisch grinsend zurück in das Regal. Als die Gruppe das Büro Verlies und die Tür hinter ihnen ins Schloss viel, erteilte Neya ihr erst einmal eine Standpauke, was ihr einfiele, Vox zu bestehlen. Ayuna zuckte daraufhin nur mit den Schultern und ging pfeifend zurück zum Fahrstuhl.

Neya schüttelte nur den Kopf. "Auf Mission, mit einer kleptomanischen Bordtechnikerin... Sie lernt es wohl nie"

Schiff der Lynix Klasse
Schiff der Lynix Klasse

Die Crew fand sich kurz nach dem Verlassen des Nexus Archivs auf der Avergade einem Schiff der Lynix Klasse ein und beratschlagten zunächst, wie sie nun am besten vorgehen könnten. Neya übernahm hier zunächst das Wort: "M.A.C.I, prüfe umgehend unsere Protokolle, ich brauche die Koordinaten, an denen wir auf die Rafflesia Typen getroffen sind".

"Natürlich, Miss Kommandantöse, haben wir erneut keine exakten Aufzeichnungen geführt? Wie vortrefflich, dass ich meine Datensätze gut pflege, ich übermittle die gewünschten Daten umgehend"

Wenig später erhob sich die Avergade in die Lüfte und verließ den Standort des Nexus Archivs, um Kurs auf den Planeten Lumeria zu setzen. Da sie den Streitkräften der Skaáhurii angehörten war dies auch keine sonderlich lange Reise, da ihnen der Zugang zum Hypergate Netzwerk zur Verfügung stand, durch welche sie samt ihres Schiffes binnen Sekunden quer durch die Galaxie reisen konnten. Lediglich nachteilig war, das sie ausschließlich von Hypergate zu Hypergate reisen konnten und Lumeria keines direkt im Orbit besaß.

Die Avergade näherte sich dem Hypergate von Faeoth und übermittelten ihre Zugangskennung inklusive der Zieladresse an die Gatekeeper, während sie sich langsam in Position direkt in Front der Megakonstruktion begaben. Es dauerte nur wenige Minuten, bis ihnen die Gatekeeper die Aktivierung zum Zielgate bestätigten. Vor ihnen setzte sich die Magakonstruktion, gegen die ihr Schiff wie Spielzeug aussah, in gang. Kreisrund um den langsam entstehenden Ereignishorizont, inmitten der Konstruktion, ordneten sich Dämpfer an, welche schienen, als würden sie den Vortex stabilisieren. Knapp zwei Minuten dauerte es, bis die Gatekeeper bestätigten, dass die Avergade grünes Licht für den sicheren Durchflug habe.

Nachdem die Avergade die Freigabe für den Durchflug des Hypergetes hatte, gaben sie auch schon Schub und passieren den Ereignishorizont. Für die Crew war diese Art zu reisen vollkommen gewöhnlich, auch wenn vor allem Ayuna eine gewisse Abneigung gegenüber Hypergates hatte, da sich ein Durchflug für organische Wesen vergleichbar anfühlt, als wenn diese eine statisch geladene Oberfläche berühren. Dieses Gefühl lässt jedoch glücklicherweise wenige Sekunden nach dem Durchflug bereits nach. Binnen weniger als einer Sekunde erreicht die Avergade das Hypergate, im fernen Orbit, des Planeten Ilus im Lambda System. Nun war es nur noch ein Katzensprung um den Mond Lumeria zu erreichen, der neben Kranos um Ilus kreiste.

Bereits hier begann M.A.C.I unaufgefordert sämtliche Kommunikationskanäle zu überwachen, dies war verhältnismäßig simpel möglich, da sie als Angehörige des Kommando 33 auf sämtliche Überwachungs- und Spionagesatelliten und Stationen im Orbit als auch auf dem Planeten zugreifen konnten. Ein Mitschnitt war so ohne Probleme möglich. Da M.A.C.I ein A.R.I.C.S, einer von den Skaáhurii erschaffenen Maschinenrasse war, konnte er simultan eine Vielzahl von mitgeschnittenen Gesprächen analysieren und auswerten, was ihn trotz seiner Unfreundlichen und hochnäsigen Art, zu einem unverzichtbaren Teil der Crew macht.

"Kommandante, dank meiner ihnen um Längen überlegenen kognitiven Kapazitäten ist es mir in nur 10 Minuten gelungen ein Gespräch herauszufiltern und ihnen aufbereitet zur Verfügung zu stellen. Es ist ein Frachterkapitän, der gerade koordinaten von einem Schiff erhalten hat, das Com-IDs der Rafflesia Corporation verwendet." Als M.A.C.I fertig gesprochen hatte und die Daten übermittelte, antwortete Neya doch etwas verwundert "Wo zum Teufel hast du die Informationen her, wie die IDs der Rafflesia Corporation aussehen? das sind doch nur Zahlencodes!"

"Da ich leider verpflichtet bin, ihnen die Wahrheit zu allen Missionsrelevanten Informationen zu übergeben, muss ich mitteilen, dass ich diese Kennungen durch Ayuna, unsere Technikerin erhalten habe."

"Von Ayuna? Wo hat sie diese schon wieder gestohlen? Ach egal, ausnahmsweise hat sie dieses Mal anscheinend, etwas Brauchbares mitgehen lassen"

"Miss Kommandantöse, zumindest macht sie sich hin und wieder ungewollt nützlich, im Gegensatz zu anderen in diesem Dialog"

"Pass auf was du sagst! Nicht das ich Ayuna doch noch die Erlaubnis gebe dein Innenleben zu erforschen! Folgend wir diesem Händler und aktiviert das Tarnmodul"

Unmittelbar nach dem Gespräch gab Neya den Befehl, das Spectre-Modul ihres Schiffes zu aktivieren und so getarnt dem Händler bis zu seinem Ziel zu folgen. Für den ahnungslosen Händler war die Avergade weder auf den Scannern noch für seine Augen und Kameras zu erkennen, aber sie blieb ihm dicht auf den Fersen, während M.A.C.I die gesamte Kommunikation des Händlers überwachte und einen Außenscan des Schiffes durchführte. Den Laderaum zu scannen war zu gefährlich, da sie nicht wussten, ob dieser mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet war und ein Scan des Innenraums den Händler warnen könnte. Auffällig war vor allem, das dieses Schiff abseits der gewöhnlichen Handelsrouten flog und ebenfalls das Hypergate nicht in Anspruch nahm, obwohl es ihm etwa 2 Wochen Reisezeit ersparen würde. Möglicherweise wusste er genau, dass alle zivilen Schiffe vor der Durchreise von den Gatekeepern komplett gescannt werden, oder er hatte einfach keine Lizenz für die Nutzung erworben.

Die nächsten zwei Wochen verliefen jedoch alles andere als spektakulär, M.A.C.I erörterte täglich die Privatgespräche des Händlers, die alles andere als interessant waren und teilweise sogar in die Kategorie "peinlich und privat" fielen. Immerhin gab es auf halber Strecke ein wenig Unterhaltung, als der Händler den Funkspruch eines unliebsamen Kollegen aufschnappte, der gerade Tiefkühlware von Segamu transportierte. Der kurz darauf einsetzende Streit und verbale Schlagabtausch zwischen den beiden trug zumindest zur Erheiterung der Crew bei.

"Sag mal Sven, schon wieder dabei Segamu Gefrierschrott zu transportieren?"

"Besser Segamu als deine dahergelaufenen Auftraggeber, die zahlen zumindest regelmäßig und die Pizza ist gar nicht so mies, wenn man sich daran gewöhnt hat"

"Regelmäßig vielleicht, aber schlecht zugleich. Ich muss im Gegensatz zu dir nicht den Fraß in mich reinstopfen. Bekommst du wenigstens Rabatt unter Segamu Flagge oder haben die deine Bezahlung verbessert? Ich konnte mir sogar eine 5 Sterne Koch KI an Bord installieren lassen, dass ist ein Leben und nicht Segamu!" Dabei verhielt er sich sein mieses Lachen keine Sekunde.

"Besser Segamu Nahrung als jede Nacht unruhig zu schlafen und Angst vor den Behörden zu haben, ich weiß, dass du gern mit zwielichtigen Gestalten Geschäfte machst und irgendwann kriegen sie dich auch dran!"

"Irgendwann? Das ist gut, die Skaáhuriischen Behörden sind alles andere als ernst zu nehmen. Bis die mich erwischen, habe ich mit meinen Allerwertesten bereits fünf Mal vergolden lassen"

In der weiteren Kommunikation flogen noch einige Anschuldigungen sowie Beleidigungen zwischen den beiden Händlern hin und her. Neya stand unterdessen mit verschränkten Armen auf der Brücke und kommentierte zu ihrer Crew: "Wenn der wüsste, dass wir schon an seinem Arsch hängen".

Logo der Rafflesia Corporation

Einige Tage später erreichte der Händler schließlich die Zielkoordinaten, inmitten eines Asteroidenfeldes und Tage von der nächsten bekannten Station oder einem bewohnbaren Planeten entfernt. Dort warteten bereits drei kleinere Schiffe der Rafflesia Corporation, darunter ein Transporter und zwei kleine bewaffnete Begleitschiffe. Ayuna begutachtete die Schiffe auf den Monitoren und stellte schnell fest, dass etwas nicht stimmte, diese kleinen Begleitschiffe waren nicht für mehrtägige Reisen geeignet und der Transporter hatte zu wenig Kapazität, um sie dauerhaft angedockt mitzunehmen. Nach kurzer Beratung beschloss Neya, nicht einzugreifen und zunächst nur zu beobachten. Sie konnten nicht abschätzen, welche Gefahren noch drohten und es war sehr wahrscheinlich, dass sich noch weitere Rafflesia-Schiffe in der Nähe befanden.

So blieb die Avergade zunächst auf Distanz und begann die Situation zu beobachten. Währenddessen näherten sich die Rafflesia-Schiffe dem Händler und der Transporter schien an der Luftschleuse des Händlers anzudocken, während dieses Vorgangs nutzte M.A.C.I die Gelegenheit und schickte eine kleine Nanodrohne mit einem Peilsender los, die sich unbemerkt an die Schiffe der Rafflesia Corporation heftete. Für die Besatzung der Avergade war leider nicht zu erkennen, was genau vom Händler an die Rafflesia Corp. übergeben wurde, erst als sich die Schiffe wieder trennten, nahm Neya die Verfolgung der Rafflesia-Schiffe auf. Diese sollte jedoch nicht lange dauern, hinter einem größeren Asteroiden verbarg sich ein Kreuzer, der laut Bemalung und Logos zum Sicherheitsdienst des Konzerns gehörte. Von der Bewaffnung her war dieses Schiff der Avergade weit überlegen, wodurch eine direkte Konfrontation sinnlos erschien.

Neya schlug daraufhin auf die Konsole und fluchte: "Weshalb haben Konzerne immer häufiger große Kampfschiffe! Ohne Gewaltanwendung werden die vermutlich auch nicht kooperieren... Doc formuliere bitte eine Anfrage mit hoher Dringlichkeit an die lokalen Behörden in diesem Sektor und übermittle ihnen die Daten des Händlers, dieser ist nun nicht mehr unser Problem, könnte aber noch wichtig werden. Sie sollen ihn festsetzen. Wir folgen den Konzerntypen. Schauen wir mal wo sie hin wollen"


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